Glaubet den Lehrern nicht,glaubet den Büchern nicht, glaubet auch mir nicht. Glaubet nur das, was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und den anderen zum Wohle dienend erkannt habt. (Buddha)
   
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  Normgefängnis
 

 Normgefängnis

 
 Hier nun mal ein kleiner Einblick in meine Forenaktivitäten zwischen 2006 und 2008. Die Umstände, die zu meinem Einstieg in die Forenwelt führten und auch zum wieder Ausstieg, schildere ich hier an anderer Stelle unter „Das Foren-Spiel“.
 
Jene Bereiche unseres Gesellschaftssystems, welche sich auf die eine oder andere Weise mit Normen, Parametern, Schubladen und dergleichen befassen, haben es mir schon immer besonders angetan. Und mit jenem allwissenden und allgegenwärtigen „man“ konnte ich mich schon als kleines Kind so gar nicht anfreunden.
Und so lautete meine trotzige Antwort auf die erzieherische Ermahnung „das macht man nicht“ stets „ich bin nicht man, ich bin ich!“
 
Hier nun ein Auszug aus einem meiner diesbezüglichen Forenbeiträge.
Ich hoffe, ich verstoße nicht gegen irgendwelche Parameter, wenn ich den Auszug originalgetreu wiedergebe. Die Nicks meiner beiden hier zu Wort kommenden Diskussionspartner habe ich auf den jeweiligen Anfangsbuchstaben reduziert und welches Forum es war, tut ja hier nichts zur Sache.
 
Mein Thema „Normgefängnis“ habe ich seinerzeit in zwei Foren eingebracht. Es wurde in beiden kontrovers diskutiert, aber auf sehr unterschiedliche Weise, was ich sehr interessant fand.
 
Ich mache hier auch kein Geheimnis daraus, dass ich mich in Foren u.a. gern ariane nannte. Ich mag diesen Namen einfach, keine Ahnung warum.
 
 
 
ariane    14.12.06 , 14:10,
 

Lebenslängliche Haft im Normgefängnis!?!


Hi Leute,

es ist wirklich interessant zu beobachten, wie es in unserem Normgefängnis so zugeht und wie gut der Vernichtungsmechanismus wider die menschliche Natur inzwischen funktioniert.
Es mag wohl vor zig Tausenden von Jahren begonnen haben, als der von der Schöpfung erschaffene Homo Sapiens seine erste Hungersnot erleiden musste.
Die Geburtstunde eines neuen polaren Elementes in der Dualität unseres Seins. Die Spaltung des menschlichen Ego in Plus und Minus. Alles was bis dahin im Einklang mit der Natur sich harmonisch ergänzend ineinandergefügt hat, geriet aus dem Gleichgewicht, denn es wurde eine neue Komponente in die Minushälfte der Waagschale des menschlichen Seins geworfen.
Die Gier! Geboren aus der Not. Und es folgten Neid, Missgunst, Hass, und der Frieden im bis dahin harmonisch gelebten Selbsterhaltungstrieb war für alle Zeit zerstört.

Der Minuspol, die von Gier und dem Streben nach Macht getriebene Hälfte des Ego entwickelte sich weiter, während der Pluspol, der den Menschen befähigt, seinen Selbstwert zu erkennen und seine wahre Natur mit allen natürlichen Trieben zu leben, verkümmert, seitdem fortwährend und unaufhaltsam.
Anstatt jedoch die Übergewicht verursachenden Elemente aus der Waagschale zu entfernen, werden sie nur sinn- und fruchtlos hin und her geschoben und selbst der natürliche Arterhaltungstrieb ist inzwischen in den Minuspol gefallen und pervertiert zusehends zu einem Selbstzerstörungstrieb, der jegliche Weiterentwicklung des Egopluspols unterbindet.

Wie kam ich nun darauf, mir darüber Gedanken zu machen?!
Weil mir immer wieder viele Auswirkungen dieser Entwicklung suspekt und unverständlich erscheinen und ich mich frage: Wie konnte es soweit kommen? Wo liegt der Ursprung? Wann begann der Mensch, der wirklich das Potenzial in sich trägt, die Krone der Schöpfung zu sein, sich auf diesem Entartungsweg zu verirren und uns zu dem zu machen was wir heute sind?!

Wann wurde der erste Spatenstich für unser Normgefängnis getan und hat der Mensch begonnen, Fenster und Türen zuzumauern und uns einzusperren in einem Labyrinth von Gesetzten, Ge- und Verboten und einem sich ständig wandelndem Konstrukt von Moralvorstellungen und Verhaltensmaßstäben, welche den Einzelnen in eine permanente Orientierungslosigkeit treibt?

Die Gesellschaft bestimmt, was richtig und was falsch ist, doch was hilft das dem Einzelnen. Sie tut es auf eine Weise, welche die Polarität aufhebt, denn fast alles, was der Einzelne tut, ist gleichermaßen richtig wie falsch, solange er versucht, sich an der „Gesellschaft“ zu orientieren. Die Gesellschaft hindert das Individuum daran sein wahres Potential zu entfalten, liefert ihm aber gleichzeitig eine bequeme Entschuldigung. Wenn etwas schief läuft, können wir unseren Frust leicht mal bei der Gesellschaft abladen. Wir können pausenlos auf sie einprügeln, sie beschimpfen, uns beschweren, und sie merkt es nicht einmal, denn sie ist ja nur ein substanzloses Nichts.

Jeder von uns hat den Normzwang, dem wir alle unterliegen, mit Sicherheit schon auf die eine oder andere Weise zu spüren bekommen. Doch das damit verbundene Unwohlsein wird meistens schnell wieder verdrängt, aus dem Gefühl der Ohn-Macht heraus, allein ohnehin nichts dagegen tun zu können. Und so fügen wir uns, wenn auch zähneknirschend, und entsprechen weiterhin brav der Norm, um unsere eigene, vom Wohlwollen der „Gesellschaft“ abhängige Existenz nicht zu gefährden.
Und wer schön brav der Norm entspricht, bekommt eine "Kelle Suppe“ mehr in seinen Blechteller. Und dafür opfern wir unser eigene Authentizität. Denn wer aufmuckt, den kann das System nicht gebrauchen, der fliegt!

Wer z.B einmal nach Normmaßstäben lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er nun die Wahrheit spricht! Er ist so gut wie tot und hat fortan kaum noch eine Chance, seinen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten und sei er, nun geläutert, nach allen Regeln der Norm noch so konstruktiv.

 Wer einmal durch das Raster gefallen ist, weil er der Norm nicht entsprach, oder wer es wagt, dem Pluspol seines Ego seine Aufmerksamkeit zu widmen, indem er seinen Eigenwert erkennt und sich seiner wahren Natur und Stärke besinnt und bereit ist, diese nicht nur für sich selbst, sondern auch zum Wohle aller zu nutzen und einzusetzen und somit dem Normgefängnis lebensnotwendige Energie entzieht, wird belächelt und geächtet für alle Zeit.
Man nennt solche Menschen auch Idealisten oder Träumer und Fantasten, dabei sind gerade dort die Ehrlichsten unter uns zu finden. Und ich denke, das ist der Punkt, denn mit Ehrlichkeit lässt sich dieses System nicht aufrechterhalten. Also müssen sie raus, bevor sie andere mit ihrer „destruktiven“ Ehrlichkeit anstecken!  Und so werden ihre Ansichten, Erkenntnisse und Taten im harmlosesten Fall "nur" ins Lächerliche gezogen und klein gemacht.
 
Der Mensch hat sich „entwickelt“ vom Homo Sapiens zum Homo Ellenbogolus !

Reife Leistung, Glückwunsch!

LG
ariane
 

 
b.     14.,12.06 , 15:19
 

RE: Lebenslängliche Haft im Normgefängnis!?!


Hallo ariane,
es besteht sicher ein Druck von außen, der Norm zu entsprechen. Besonders, wenn jemand gegen Strafgesetze verstößt, wird er reglementiert.
Allerdings haben die gesetzlichen Regelungen auch einen guten Zweck, nämlich das friedliche Zusammenleben der Menschen zu garantieren und Gewaltanwendung des Einzelnen zur Durchsetzung egoistischer Interessen zum Nachteil Anderer einzuschränken.
Unsere Anpassung an die Gemeinschaft halte ich allerdings im Grunde für eine angeborene Eigenschaft:
der Einzelne möchte gern anerkannt werden, er möchte gelobt werden und etwas gelten, er strebt nach narzisstischer Befriedigung.
Das ist der Grund, warum sich die meisten Menschen anpassen und sich praktisch so verhalten, wie es seinem Nachbarn gefällt.
Aber wir sind sind nicht unwiderruflich daran gebunden. Wir können im Prinzip auch anders, wenn wir nur wollen.
Gruß
b.
 
 
ariane   14.12.06 , 18:08
 
Hi b.

>angeborene Eigenschaft< ? Ich würde eher sagen: generationsübergreifende Konditionen.
Aber mit dem >wenn wir nur wollen< gebe ich Dir recht.
Doch wir glauben nicht an unsere Freiheit, wollen zu können, weil der Gedanke an das Müssen uns den Freiraum für das Wollen raubt.

Ich MUSS arbeiten, um mir meinen Lebensstandart zu sichern. Ich MUSS Steuern zahlen, um meinen Beitrag für das schwarze Steuerbuch zu leisten! – Kleiner Scherz mit ernstem Hintergrund -. Ich MUSS mich an Regeln und Gesetze halten, ich muss dieses und jenes.

Falsch!!

Ich WILL arbeiten, um mir meinen Lebensstandard ...... Ich WILL Steuern zahlen und mich an Regeln und Gesetze halten halten, weil ich keinen Ärger haben WILL. Ich WILL dieses oder jenes.
Wenn mir einer sagt, du musst .., sage ich immer, ich muss gar nichts außer sterben, irgendwann.

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich sei gegen Regeln und Gesetze.
Ich bedaure nur die Notwendigkeit von Regeln und Gesetzen, weil der Mensch noch nicht zivilisiert genug ist, ohne sie auszukommen, denn
dazu müsste die Masse Mensch erst mal so weit gereift sein, dass sie in der Lage wäre zu erkennen, dass niemand überlegen und niemand unterlegen ist, weil eben jeder in seiner Art einzigartig und deshalb unvergleichbar ist. Und dann wird niemand sein Gegenüber mehr als Gegner betrachten, mit dem er konkurrieren muss, sondern als Bereicherung auf seinem Lebensweg.
Und diese Erkenntnis ist der einzige Weg zu einem harmonischen, friedvollen Miteinander, denn wenn wir erst mal dort angekommen sind, hat eben
keiner mehr das Bedürfnis, mit anderen zu konkurrieren. Die Menschen sind frei von der Vorstellung, etwas Besonderes sein zu müssen. Niemand fühlt sich vom Ehrgeiz getrieben, irgend ein Chef, Boss, Präsident oder sonst ein »Fritz Wichtig« zu sein. Die Menschen haben keine Minderwertigkeitskomplexe mehr, weil jeder den Wert des anderen anerkennt und niemand mehr glaubt, etwas Besseres sein zu müssen und damit zu prahlen.
Die Kriminalitätsrate würde rapide sinken und Kontrollorgane wären bald überflüssig.
Doch noch sind wir nicht an dem Punkt angekommen, an dem diese abgeschafft werden können. Noch sind wir kaum in der Lage, uns überhaupt vorzustellen, wie es sein könnte, wenn es so wäre. Das ist nur was für bekennende Träumer und Fantasten wie mich.
Allgemeines Belächeln, freigegeben
 
Ich zweifle nicht mal daran, dass sich auch heute schon viele eine solche Welt wünschen würden, doch ich fürchte, die meisten sind noch so sehr in ihren alten Denkstrukturen verhaftet, dass es ihnen schwer fallen wird, sich eine solche Gesellschaft auch nur ansatzweise vorzustellen, weil sich sofort irgendwelche Detailfragen hervordrängeln, wie soll denn das im Einzelnen funktionieren?!

Es heißt, alles was der Mensch sich vorstellen kann, ist möglich, doch solange wir nicht einmal das können, kommen wir da auch nicht hin.

LG
ariane
 
T.    29.12.06 , 15:12
 

RE: Lebenslängliche Haft im Normgefängnis!?!


Hallo Ariane.

Ich habe mir mal den Thread im 'wissenschaftlichen Teil' dieses Forum durchgelesen, wo es um das gleiche Thema ging.
Leider ist mir aufgefallen, dass einige hier im Forum offenbar ein riesen Problem damit haben, wenn andere Meinungen ihrer eigenen widersprechen.
Um das nicht länger dulden zu müssen haben sie sich nun einen eigenen Bereich geschaffen, indem sie sich dann hinter angeblicher Wissenschaftlichkeit verstecken, und so alles zensieren können, was ihnen nicht in den Kram passt (insbesondere die Gesellschaftskritik).
Was Einige offenbar nicht begreifen wollen, ist, dass Phänomene am und zwischen den Menschen nicht immer der Logik und den Gesetzen der rationalen Wissenschaft folgen.
Wer das nicht glaubt, der braucht nur mal die Glotze anschalten, und wird erkennen, wie sich die Werbeindustrie diese Tatsache erfolgreich zu Nutze macht (rationale Nutzung von irrationalem und unbewusstem Verhalten).
Selbstverständlich leben wir in einem Normengefängnis, und auch wenn einige Leute damit prima klarkommen, ändert das nichts daran, dass wir bewusst konditioniert werden.
Wer sich mal mit der Geschichte des Kapitalismus auseinandersetzt, der weiss, dass es eine Grundbedingung für die Gewinnmaximierung ist, Bedürfnisse in den Menschen zu erzeugen (anders würde der Kapitalismus gar nicht funktionieren, es ist oberstes Gesetz: Der Mensch soll kaufen!). Wer das leugnen will, der sollte entsprechende Bücher lesen, und nicht einfach dumm daherlabern.
Des Weiteren möchte ich doch mal erfahren, wie die Befürworter unserer ach so 'zwanglosen Gesellschaft' es erklären wollen, wie unsere Gesellschaft ohne Zwänge überhaupt funktionieren soll! Wie bringt man so viele Menschen unter einen Hut, wie hält man die Gesellschaft zusammen ohne Kontrolle, Bedürfnisserzeugung und Meinungsmanipulation?
Schaut Euch unsere Schulen an: Was wird dort gelehrt, und warum?
Warum werden unsere Lehrpläne genau so gestaltet und nicht anders?
Was soll damit bezweckt werden?
Will hier jemand abstreiten, dass es nicht oberstes Ziel der Bildungsinstitutionen ist, aus den Heranwachsenden 'wertvolle' Mitglieder der Gesellschaft zu machen (auch wenn sie dabei regelmäßig scheitern)?
Um eine Gesellschaft überhaupt dauerhaft überlebensfähig zu machen, bedarf es der Organisation, und diese Organisation geht mit Kontrolle einher. Diese Kontrolle geschieht ganz offensichtlich, nämlich über Gesetze und Normen, aber auch versteckt durch Manipulation von Bedürfnissen und Meinungen.
Auf all das gehen Deine Kritiker überhaupt nicht ein, und stellen sich dabei selbst als seriöse Wissenschaftler, und Dich, die Du das kritisierst, als eine in der eigenen Subjektivität Gefangene dar.
Widerlich. Ich könnte kotzen.

Ach ja, bevor ichs vergesse: Das Einige die Normen und gesellschaftlichen Gepflogenheiten nicht als 'Gefängnis' empfinden wundert mich gar nicht, denn diese sind ja in ihrem Sinne! Das sie aber nicht auf die Idee kommen, dass es Menschen geben könnte, denen der Sinn nach etwas anderem steht, und die deshalb bestimmte Konventionen als Zwang empfinden, zeugt nur allzu deutlich davon, dass sie nicht bereit sind, sich in die Köpfe anderer Menschen hineinzuversetzen. Das, was sie den Kritikern vorwerfen ist selbst ihr größtes Problem.

Zum Schluß noch ein Wort zu den ständig nach Literatur verlangenden Schreihälsen:

1. Man muss kein Soziologieprofessor sein, um zu merken, dass unsere Gesellschaft nicht perfekt ist.

2. Michel Foucault, sagt Euch das was? Ein brillianter Kopf, der die Gesellschaft sehr fundiert analysiert und nachhaltig kritisiert hat.
Bevor ihr also weiterhin andere auf Bildungslücken hinweist, schlage ich vor, ihr macht Euch erstmal selber schlau.

und tschüs
T.
 
 
ariane    29.12.06 , 17:04
 
Hi T.,

das hast Du schöööön geschrieben, ich danke Dir für dieses offene Bekenntnis.

Ich denke, wir können es denen, die diesen Normzwang nicht wahrnehmen oder nicht als solchen empfinden, gar nicht übel nehmen. Sie sind dort hineingeboren, es ist für die meisten einfach norm..al. Und Selbstverständlichkeiten entziehen sich meist der bewussten Wahrnehmung. Und die wenigen, die wirklich erkennen, dass da etwas faul ist, ergeben sich in ihre Ohn-Macht, nichts dagegen tun zu können. Und so fristen sie schweigend ihr Dasein und wagen nicht zu rebellieren, um es sich mit den Hütern des Normgefängnisses, denen sie ihr täglich Brot verdanken, nicht zu verscherzen.
Hin und wieder gibt es auch ein paar Mutige, die aufmucken, junge Burschen, die voller Ideale und großer Pläne hinausziehen mit der ernsten Absicht, die Welt zu verbessern, doch sie werden bald erkennen müssen, dass ihr Kampf dem eines Don Quichotte gleicht.

Ich hab in dem Forum, in dem ich vorher aktiv war, mal einen Beitrag zu dem Spiel innerhalb dieses Normgefängnisses geschrieben

>>Wir sind alle geborene Politiker
Wir spielen alle dasselbe Spiel, mit dem gleichen ehrgeizigen Ziel, die nächste Ebene zu erreichen. Ein hartes, anstrengendes Spiel, es wird geschubst und gedrängelt, denn nur der schlaueste, listigste und ehrgeizigste Taktiker erreicht unverletzt die oberste Ebene, und während jeder Spieler über Hindernisse und durch Schlaglöcher des schon ziemlich maroden Spielfeldes stolpert, macht er sich so seine Gedanken, wie man es renovieren, besser ausstatten, leichter und angenehmer für alle Beteiligten machen könnte. Doch jetzt muss er erst mal weiterspielen, seinen Platz verteidigen, sonst fällt er zurück und alle Anstrengung war umsonst. Wenn er erst mal oben ist, wird er sich schon drum kümmern. Es sind auch einige fleißige und wirklich kluge Spieler dabei, die es wirklich ehrlich meinen in dem Moment.
Und dann haben sie es geschafft, die klügsten Köpfe und die besten Taktiker. Sie dürfen sich auf der obersten Ebene versammeln. Glückwunsch, sie teilen sich den Hauptgewinn und jeder bekommt einen Pokal, auf dem steht Politiker, Diplomat, oder Big Star oder Big Boss von irgendwas.
Macht, Ansehen, große Namen. Toll, damit lässt sich schon was anfangen. Die Herrscherebene ist erreicht, auf der alle Macht und Mittel zur Verfügung stehen, die Spielebenen so herzurichten, dass es das schönste Spielfeld im Universum wird, auf dem jeder Spieler auf allen Ebenen Spaß am Spiel hat. Also an die Arbeit. Doch halt, Moment mal, was ist das hier für ein Gedränge, verdammt, das ist hier ja schlimmer als je zuvor. "Weg da, dies ist mein Pokal!" "Fragt sich nur, für wie lange, Kollege. Schon vergessen, es ist ein Wanderpokal, und außerdem sind meine Ideen sowieso besser als Deine."<<

Ich bin sogar sicher, dass so mancher, der in die Politik geht, am Anfang seiner Karriere idealistische Ziele hatte. Dass einige von ihnen sich für eine politische Laufbahn entscheiden, weil sie tatsächlich etwas bewirken und verändern wollten. Am Anfang sind sie noch voller Träume und Ideale. Sie ziehen hinaus in die Welt und die meisten von ihnen werden bald erkennen, dass ihre großartigen Ideen und Vorstellungen im Nebel der harten Realität immer mehr verblassen, und viele erinnern sich später nicht einmal mehr daran oder wollen es gar nicht. Die Realität sieht eben anders aus und die „da oben“ besonders anders. Parteikollegen, die Opposition und der ganze Rest der Welt drischt auf sie ein. Würden wir „Kleinen“ es wirklich besser machen als „die da oben“? Ich möchte nicht mit denen tauschen. Die meisten von uns schaffen ja nicht mal Friede und Freude in der eigenen Familie ofer Nachbarschaft.<<

Traurig aber wahr.....

Irgendwie erinnert mich dieses Thema an einen Film, den ich vor einigen Wochen gesehen habe. Leider komm ich im Moment nicht auf den Titel. Es war ein Gefängnisfilm mit ganz bekannten Schauspielern. Der „Held“, der still und heimlich in jahrelanger beharrlicher Kleinarbeit seinen Ausbruch vorbereitet hat, den er auch erfolgreich durchzog, löste während seines Aufenthaltes im Knast den alten Bibliothekar ab, der nach 50 Jahren entlassen wurde. Aber er konnte nach seiner Entlassung in der Welt da draußen nicht mehr klar kommen. Das Gefängnis war sein Zuhause geworden. Dort war ihm alles vertraut, dort hatte er seine Freunde . Das Leben in der Gefangenschaft war für ihn norm...al geworden. Er hatte das Empfinden von Zwang verloren und die vermeintliche Freiheit war ihm nun fremd. Er hat sich nach kurzer Zeit „draußen“ erhängt.
 
Fazit: Je fester sich Konditionen eingegraben haben, desto tiefer der „Teller“ und desto weiter der „Tellerrand“. Und desto vermeintlich wärmer und wohliger fühlt sich die „Suppe“ an, in der man schwimmt.
 
LG
ariane
 
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